Initiativgemeinschaft zum Schutz der sozialen Rechte ehemaliger Angehöriger bewaffneter Organe und der Zollverwaltung der DDR e.V.

   ISOR e.V.  

 

 

Traditionsverband Nationale Volksarmee

Vеranstaltung anlässlich des 55. Jahrestages der NationalenVolksarmee

 

 

Liebe Freunde und Genossen!

 

Die Gründung der Nationalen Volksarmee der DDR vor 55 Jahren war ein historisch einmaliger Vorgang in der deutschen Militärgeschichte. Erstmals entstand eine deutsche Armee, deren Auftrag nicht auf die Führung von Kriegen gegen andere Völker sonden auf  die Erhaltung des Friedens und den Schutz der Errungenschaften des sozialistischen Staates DDR gerichtet war.

Mit hoher persönlicher Bereitschaft haben die Angehörigen der NVA über Jahrzehnte ihre Pflicht erfüllt und Dienst für den Frieden geleistet. Getreu der Verfassung der DDR und ihrer Friedenspolitik führte die Nationale Volksarmee niemals einen Krieg gegen fremde Völker. Selbst während der schwierigen Zeit zwischen 1989 und 1990 trugen die Soldaten der NVA wesentlich zur Stabilisierung der angespannten Lage im Lande bei. Der Beauftragte der Bundesregierung bestätigt das so: „Die ehemalige NVA erwies sich als Stabilitätsanker in der Phase des Umbruchs“ und „ dafür gebührt ihr Respekt“. Im wirklichen Leben vermissen wir allerdings diesen Respekt.

 

Die Angehörigen der NVA können trotzdem mit Stolz auf erfüllte Biographien und ihren Dienst in dieser Armee zurückblicken. Eine öffentliche Anerkennung dafür bleibt ihnen aber bis heute versagt. Selbst 20 Jahre nach der Auflösung der NVA sagte Bundespräsident Christian Wulff bei einem Truppenbesuch an der Marineschule in Flensburg-Mürwik: "Die Bundeswehr ist nach dem Mauerfall ein Vorbild für Integration. Als ,Armee der Einheit' haben die Streitkräfte eine Vorreiterrolle beim Zusammenwachsen und der Überwindung der Teilung seit 1989/90 eingenommen."  Tatsachen wie die Art und Weise der Abwicklung der NVA, die noch bis 2005 getroffene Bewertung des Dienstes in der NVA als „gedient in fremden Streitkräften“ sowie die bis heute andauernde Verleumdung der NVA als systemtreue Organisation zu Aufrechterhaltung der Macht des sogeannten „Unrechtsstaates“ sprechen eine Andere Sprache. Wir wissen natürlich welchen Wert Auslassungen des Bundespräsidenten bei deratigen Auftritten haben, den Zeitgeist bedienen sie aber leider noch immer.

 

Viele ehemalige Angehörige der NVA sind Mitglied unseres Sozialvereins und kämpfen gemeinsam mit von Diskrimierung, Ausgrenzung und  Rentenstrafrecht Betroffenen der anderen bewaffneten Organe der DDR für die endgültige Beseitigung dieser politisch motivierten Benachteiligungen. Gemeinsam treten wir für soziale Gerechtigkeit, für die Verhinderung eines weiteren Sozialabbaus und die daraus resultierende Altersarmut für die Schwächsten dieser Gesellschaft ein. Gemeinsam fordern wir die Anerkennung der in der DDR rechtmäßig erworbenen Renten- und Versorgungsansprüche für alle ehemaligen Angehörigen der bewaffneten Organe der DDR Wir bedanken uns besonders bei den Angehörigen der Nationalen Volksarmee, die unseren Kampf nach wie vor solidarisch unterstützen.

 

ISOR e.V. begrüßt die Gründung des Traditionsvereins der Nationalen Volksarmee e.V. und wird ihn auch weiterhin kameradschaftlich unterstützen und mit ihm in Verbindung bleiben. Wir sehen im Traditionsverband eine Organisation, die sich aktiv für die Bewahrung der guten Traditionen der NVA und aller bewaffneten Organe der DDR einsetzt. Mit den bisher durchgeführten Maßnahmen tritt der Traditionsverband NVA den politisch verordneten Verläumdungen und Lügen über die DDR und ihre bewaffneten Organe offensiv entgegen und fordert die Anerkennung der historische Wahrheit.

Diese Aktivitäten geben wichtige politische Anstöße für eine kritische Auseinandersetzung mit der dem Zeitgeist geschuldeten Meinungsmanipulation zum Thema „Unrechtsstaat DDR“.

 

Wir begrüßen deshalb auch die heutige Veranstaltung zum 55. Jahrestag der Nationalen Volksarmee und wünschen ihr viel Erfolg und ein gutes Gelingen. Traditionspflege ist ein wichtiges Instrument um unsere eigene Geschichte, unsere Erfahrungen und unseren Stolz auf die Leistungen der bewaffneten Organe der DDR zu erhalten und zu bewahren. Wir wissen, dass die Jahre schneller werden und Zeitzeugen nicht ewig zur Verfügung stehen werden. Und wir wissen auch, dass es keine durch die Bundesrepublik unterstützte Organisation oder Kraft gibt, die an der Pflege der Traditionen der NVA oder der bewaffneten Organe der DDR interessiert ist oder sie gar fördern würde. Bundeswehr und Bundeswehrverband sind durch die Zentrale Dienstvorschrift ZDv 10/1 „Innere Führung“, Anlage 3: „Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege in der Bundeswehr“  daran gehindert dies zu tun.

 

Unsere Traditonen zu pflegen ist und bleibt unsere eigene Aufgabe. Nur die Zeitzeugen, die in der NVA gedient haben und jene, die sich in Verantwortung fühlen, diese Trationen zu bewahren, können sie erfüllen. Wir danken allen Gründern des Traditonsvereins Nationale Volksarmee, ganz besonders den Mitgliedern des Präsidiums für ihre mutige Initiative und die besonderen Leistungen bei seiner Entwicklung. Für die Gestaltung des Traditionsvereins in den kommenden Jahren wünschen wir weiterhin Erfolg und die Beibehaltung des eingeschlagenen Weges zur Pflege der Traditionen der bewaffneten Organe der DDR, die Weiterführung des klaren und offenen Umgangs mit Informationen und Dokumentationen über sie sowie das aktive Eintreten für die Verbreitung der historischen Wahrheit über die DDR und ihre Armee. ISOR wird immer an der Seite des Traditionsverbandes zu finden sein.

 

Wir wünschen der Veranstaltung ihren verdienten Erfolg und allen Teilnehmern, Mitstreitern und Kampfgefährten sowie ihren Familienangehörigen für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und persönliches Wohlergehen.

    

Berlin, den 05. März 2011

 

 

Horst Parton

                                                                                                            Vorsitzender